System zur kardialen Resynchronisationstherapie (CRT-System) | Medizintechnologie

Systeme zur kardialen Resynchronisationstherapie, kurz CRT-Systeme, dienen der Behandlung von schwerer Herzschwäche (Herzinsuffizienz). Da bei einer ausgeprägten Herzschwäche die beiden Kammern nicht mehr aufeinander abgestimmt arbeiten, schlägt das Herz unregelmäßig und kann erheblich weniger Blut in den Kreislauf pumpen. Ziel der CRT ist es deshalb, die Kontraktion der Herzkammern wieder aufeinander anzupassen, zu resynchronisieren.

Einsatzgebiete eines CRT-Systems

Die kardiale Resynchronisationstherapie (CRT) ist für Patienten geeignet, bei denen im EKG ein sogenannter „Linksschenkelblock“ vorliegt. Das CRT-System kann dann die Auswurfleistung des Herzens wieder deutlich erhöhen.

Funktionsweise und Aufbau eines CRT-Systems

Ein CRT-System ist prinzipiell ein Schrittmachersystem mit einer dritten Elektrode. Das Gerät umfasst also alle Funktionen eines normalen Herzschrittmachers, hat aber zusätzlich die Möglichkeit, die rechte und linke Herzkammer durchgehend zu stimulieren. Im Gegensatz zur Schrittmachertherapie, wo häufig versucht wird, die rechte Herzkammer nicht zu stimulieren, werden hier also beide Herzkammern möglichst 100 % der Zeit stimuliert. Hierdurch kann sich der Patient im Verlauf häufig deutlich besser belasten.

Sehr häufig sind die herzschwachen Patienten, die von einem CRT-System profitieren, auch vom plötzlichen Herztod bedroht. Daher wird zurzeit bei ungefähr 80 % der Patienten ein CRT-System implantiert, welches neben der Resynchronisation auch noch eine Defibrillatorfunktion hat. Die Patienten werden bei dem Auftreten gefährlicher Herzrhythmusstörungen durch einen Schock oder durch bestimmte Stimulationsmanöver gerettet (siehe auch „implantierbarer Defibrillator“).

Implantation

Das CRT-System wird in örtlicher Betäubung mit intravenösen Schmerz- und Beruhigungsmitteln implantiert. Im Bereich der linken Schulter wird ein 3-4 cm langer Schnitt angelegt und das Gerät wird meist auf dem Brustmuskel implantiert. Die drei Sonden werden dann über die Schlüsselbeinvene ins Herz vorgeschoben. Die Implantation der linksventrikulären Elektrode bedarf dabei einer besonderen Expertise und sollte deswegen nur in erfahrenen Zentren durchgeführt werden. Normalerweise dauert die Implantation rund 1 ½ – 2 Stunden. Der Patient kann in der Regel am Folgetag nach der Kontrolle des Gerätes bereits wieder entlassen werden.

Nachsorge

Die Nachsorge muss auf jeden Fall in erfahrenen Zentren durchgeführt werden. Die CRT-Systeme werden regelmäßig unter Zuhilfenahme eines Echokardiographiegerätes („Herzultraschall“) neu programmiert. Die Abfrage erfolgt mithilfe eines Telemetriekopfes und dauert in der Regel ½ – 1 Stunde. Inzwischen kann die Nachsorge teilweise auch telemedizinisch erfolgen.