Herzuntersuchungen: Wichtige Diagnoseverfahren für die kardiovaskuläre Gesundheit

Wir nennen gängige Herzuntersuchungen mit Erklärung. Die Diagnose einer Herzinsuffizienz erfordert genaue Untersuchungen, insbesondere wenn sich bereits Symptome wie Atemnot oder ungewöhnliche Müdigkeit zeigen. Zu den präzisen diagnostischen Methoden gehört die Messung von spezifischen Herzinsuffizienz-Biomarkern im Blut, wie BNP und NT pro-BNP, die besonders bei einer Herzüberlastung im Körper vermehrt auftreten.

Nach der Feststellung auffälliger EKG-Befunde und erhöhter Werte dieser Biomarker wird oft eine Echokardiographie durchgeführt, um eine genauere Beurteilung der Herzfunktion zu ermöglichen. Dieses Verfahren liefert wichtige Informationen über die Struktur und Funktion des Herzens. Weiterhin ist es üblich, dass Kardiologen zur Verlaufskontrolle und Bewertung des Behandlungserfolgs bei Herzinsuffizienz regelmäßig diese Blutwerte überprüfen.

17 ARTEN VON HERZUNTERSUCHUNGEN
  1. Messung von Herzinsuffizienz-Biomarkern (BNP und NT pro-BNP) im Blut: Zur Diagnose und Überwachung von Herzinsuffizienz.
  2. Echokardiographie: Zur genaueren Beurteilung der Herzfunktion nach auffälligen EKG-Befunden und Biomarkerwerten.
  3. Regelmäßige Bluttests für Herzinsuffizienz-Biomarker: Zur Bewertung des Behandlungserfolgs.
  4. Thorax-Röntgen: Zur Identifizierung pulmonaler Erkrankungen, Detektion von Blutrückstau in die Lunge und Feststellung eines Lungenödems.
  5. Kardiale Magnetresonanztomographie (MRT): Für detaillierte Bilder der Herzstruktur und Funktionsweise.
  6. Untersuchung mittels Herzkatheter (Angiographie der Koronargefäße): Zur Beurteilung der Herzmuskeldurchblutung und Herzklappenfunktion.
  7. Myokardszintigraphie: Zur Einsicht in die Blutversorgung des Herzmuskels und allgemeine Herzleistung.
  8. Ventrikulographie mit Radionukliden: Zur Information über Leistung und Bewegung der Herzventrikel und Herzklappen.
  9. Spirometrie (Atemfunktionstest): Misst die Atemleistung und bewertet die Luftströmung in den Atemwegen.
  10. Blutdruckkontrolle: Zur Erkennung von Hypertonie.
  11. Überprüfung der Herzfrequenz: Zur Feststellung von Pulsunregelmäßigkeiten.
  12. Auskultation des Herzens: Akustische Beurteilung der Herzfunktion.
  13. Stressechokardiographie: Beurteilung der Herzfunktion unter Belastung.
  14. Herz-MRT mit Kontrastmittel: Detailliertere Darstellung von Herzstrukturen und Erkennung pathologischer Veränderungen.
  15. CT-Angiographie: Nichtinvasive Methode zur Darstellung der Koronararterien und Erkennung von Verengungen oder Blockaden. 16. Langzeit-EKG (selbst ergänzt): Überwachung der elektrischen Aktivität des Herzens über einen längeren Zeitraum, oft 24 Stunden oder länger.
  16. Tilt-Table-Test: Untersuchung zur Diagnose von Synkopen (Ohnmachtsanfällen) durch Überprüfung der kardiovaskulären Reaktion auf Positionsänderungen.
  17. Herzbiopsie: Entnahme und Untersuchung von Gewebeproben des Herzens, meist zur Diagnose von Myokarditis oder Kardiomyopathien.

Thorax-Röntgen in der kardialen Diagnostik

  • Anwendungsbereiche: Ein Thorax-Röntgen wird eingesetzt, um
    • pulmonale Erkrankungen wie Lungenkarzinome zu identifizieren,
    • Rückstau von Blut in die Lunge zu detektieren,
    • das Vorhandensein eines Lungenödems festzustellen.
  • Bedeutung für Herzpatienten: Besonders bei Verdacht auf akute Herzinsuffizienz ist die Untersuchung wertvoll, um relevante Hinweise zu erhalten.

Untersuchungsmethoden des Herzens bei spezifischem Bedarf

Kardiale Magnetresonanztomographie

In spezialisierten radiologischen Einrichtungen wird der Patient für die Erstellung detaillierter Bilder des Herzens in ein MRT-Gerät gelegt. Durch den Einsatz von Magnetfeldern und Radiowellen werden die Herzstruktur sowie die Funktionsweise erfasst, und selbst Entzündungen am Herzmuskel können identifiziert werden.

Untersuchung mittels Herzkatheter (Angiographie der Koronargefäße)

Wenn eine Erkrankung der Koronararterien vermutet wird, kann mithilfe einer diagnostischen Katheterisierung der Zustand der Herzmuskeldurchblutung und der Herzklappenfunktion genauestens beurteilt werden. Die Technik hilft, Engpässe in den Herzkranzgefäßen zu erkennen und diese gegebenenfalls simultan zu behandeln, um das Risiko eines Herzinfarktes zu mindern.

Szintigraphie des Myokards

Mit Hilfe der Myokardszintigraphie wird Einsicht in die Blutversorgung des Herzmuskels sowie die allgemeine Herzleistung gewonnen. Diese Methode kann Aufschluss über mögliche Verengungen in den Herzkranzgefäßen geben, indem der Patient CT-Scans unterzogen wird, nachdem ihm ein Kontrastmittel verabreicht wurde.

Ventrikulographie mit Radionukliden

Die Ventrikulographie mit Einsatz von Radionukliden informiert über die Leistung und Bewegung der Herzventrikel und Herzklappen sowie über das Volumen des Blutes, das pro Herzschlag weitergeleitet wird. Durch die Verabreichung schwach radioaktiver Substanzen können spezifische Bereiche des Herzens im Bild hervorgehoben werden.

Dies erfolgt sowohl in Ruhe als auch unter Stressbedingungen. Elektrokardiogramme (EKG) sind Teil des Verfahrens, um die optimalen Momente für die Bildaufnahme zu ermitteln, während eine Gammakamera Aufnahmen mit hoher Detailgenauigkeit macht.

Diese Methode wird insbesondere eingesetzt, wenn eine Herzinsuffizienz vermutet wird oder ein Herzklappenproblem, wie eine Aortenklappeninsuffizienz, vorliegen könnte. In jüngster Zeit gewinnt allerdings die Echokardiographie, die ohne Strahlenbelastung auskommt, gegenüber der Radionuklidventrikulographie an Bedeutung.

Untersuchung der Atemfunktion (Spirometrie)

Die Spirometrie dient als Standardverfahren zur Messung der Atemleistung und zur Beurteilung der Luftströmung in den Atemwegen. Während dieses Vorgangs atmet der Patient durch ein Mundstück, welches an ein Spirometer angeschlossen ist.

Um ausschließlich die Mundatmung zu messen, wird die Nasenatmung mittels einer Klammer blockiert. Das Gerät zeichnet das Volumen sowie die Flussrate der Atemzüge auf und bewertet so die Lungenkapazität.

Ablauf der Spirometrie:

  • Patient atmet durch ein Mundstück
  • Nasenklammer verhindert Nasenatmung
  • Messgerät erfasst Lungen- und Atemvolumen sowie Atemströme

Die Ergebnisse liefern wichtige Informationen über die Leistung der Lunge. Darüber hinaus sind sie nützlich, um das Zusammenspiel von Lungen- und Herzfunktionen zu überwachen. Bei einer Linksherzinsuffizienz beispielsweise staut sich das Blut zurück in die Lunge, was zu Flüssigkeitsansammlungen und einer eingeschränkten Lungenfunktion führt. Der Test kann solche Veränderungen offenlegen.

Die Untersuchung der Atemfunktion ist auch ausschlaggebend bei der Diagnostik von Lungenerkrankungen, welche wiederum eine Herzbelastung nach sich ziehen können. Krankheitsbilder wie die chronisch obstruktive Lungenkrankheit erzeugen einen erhöhten Widerstand in den Atemwegen und können eine Überbelastung des rechten Herzens verursachen, was als Cor pulmonale bezeichnet wird und zu einer Rechtsherzinsuffizienz führen kann.

Regelmäßige Untersuchungen des Herz-Kreislauf-Systems

Menschen ab 35 Jahren sollten alle drei Jahre standardisierte Tests des Herz-Kreislauf-Systems durchführen lassen, welche die Krankenkassen abdecken. Diese umfassen:

  • Blutdruckkontrolle: Zur Erkennung von Hypertonie.
  • Überprüfung der Herzfrequenz: Zur Feststellung von Pulsunregelmäßigkeiten.
  • Auskultation des Herzens: Um die Herzfunktion akustisch zu beurteilen.

Bei Auffälligkeiten könnten weitere diagnostische Schritte eingeleitet werden. Zusätzliche Untersuchungen könnten vonnöten sein, wenn Risikofaktoren wie Adipositas, Rauchen, genetische Prädispositionen für Herzkrankheiten oder Symptome wie Dyspnoe und rasche Erschöpfung vorliegen.