Chronische Herzschwäche | Herzinsuffizienz


Die chronische Herzschwäche, auch Herzinsuffizienz genannt, ist eine Erkrankung, bei der das Herz nicht mehr ausreichend Blut in den Körperkreislauf pumpen kann.

Wenn das Herz als Motor des Blutkreislaufs seine Pumpfunktion nur noch unzureichend ausführen kann, staut sich das Blut in den Gefäßen, die zum Herzen führen. Je nachdem, ob die linke oder die rechte Herzkammer betroffen ist, bildet sich ein Blutstau in der Lunge oder im Bauch und den Beinen. Ein Blutstau in der Lunge äußerst sich als Luftnot, ein Blutstau vor dem rechten Herzen als Völlegefühl und Wasser im Bauch.

Eine Herzschwäche ist nicht plötzlich „einfach da“, sie entwickelt sich schleichend. Zu Beginn ist die körperliche Leistungsfähigkeit eingeschränkt: das Atmen beim Treppensteigen fällt schwer, lange Spaziergänge bereiten Mühe, die Beine werden schnell müde. Im weiteren Verlauf treten Beschwerden bei immer geringerer Belastung auf, bis der Patient sie schon bei leichtester körperlicher Aktivität oder sogar in Ruhe verspürt.

Unbehandelt schreitet die Herzschwäche immer weiter fort. Zunächst versucht der Körper, die Herzschwäche zu überwinden. Dazu produziert er Stoffe, die das Herz zwar kurzfristig aufpeitschen, aber langfristig schwächen.

Daher ist es wichtig, beim Auftreten von Beschwerden sofort den Arzt aufzusuchen.

Beschwerden

Aufgrund ihres langen, chronischen Verlaufs kann es erst Monate oder Jahre nach Beginn der Herzinsuffizienz zu merklichen Symptomen kommen. Typische Anzeichen hierfür sind Müdigkeit, verminderte Leistungsfähigkeit bei körperlicher Anstrengung, Atemnot, Herzrhythmusstörungen, Wassereinlagerung in den Beinen und in Folge dessen verstärkt nächtlicher Harndrang oder auch Wassereinlagerung in den Lungen, was zur Embolie führen kann.

Ursachen

Die häufigsten Ursachen für eine Herzschwäche sind Bluthochdruck und Erkrankungen der Herzkranzgefäße (z.B. Herzinfarkt), entweder alleine oder in Kombination (etwa 78 % der Fälle). Herzklappenfehler, Erkrankungen des Herzmuskels und des Herzbeutels, Stoffwechselerkrankungen und schwerwiegende Herzrhythmusstörungen sind Ursachen für die restlichen 22 %.

Beim Bluthochdruck erfordert der erhöhte Widerstand der Blutgefäße eine Mehrarbeit des Herzmuskels. Bei der Erkrankung der Herzkranzgefäße führen die schlechte Durchblutung oder die Schädigung des Herzmuskels zu einer Schwächung des Herzens. Es kommt der Moment, an dem der schlecht ernährte oder nach einem Herzinfarkt geschädigte Herzmuskel nicht mehr in der Lage ist, die schwere Arbeit zu verrichten. Das Herz wird „insuffizient“.

Leider führt die fortwährende Belastung des Herzens zu einem Teufelskreis, in dem neue Belastungen die linke Herzkammer weiter dehnen. Die verbleibende Herzkraft reicht bei vergrößerter Herzkammer dann aber immer weniger dazu aus, genügend Blut durch den Körper zu pumpen. Ähnlich wie beim Aufpusten eines Luftballons wird durch diesen Vorgang die Herzwand auch immer dünner. Diesen Teufelskreis zu durchbrechen ist eines der wichtigsten Ziele in der Therapie der Herzschwäche.

Einteilung

Die Schweregrade der Herzinsuffizienz werden nach der Amerikanischen Gesellschaft ‚New York Heart Association‘ (NYHA) in vier Klassen eingeteilt:

  • NYHA I: Keine Leistungseinschränkung, keine körperlichen Beschwerden bei normaler Belastung
  • NYHA II: Leistungseinschränkungen und Beschwerden (Atemnot, Herzklopfen) nur bei schwerer körperlicher Belastung
  • NYHA III: deutlich eingeschränkte Leistungsfähigkeit und Beschwerden bei einfacher körperlicher Betätigung, wie etwa Treppensteigen
  • NYHA IV: schwere körperliche Beschwerden auch in Ruhe

Therapie

Besonders bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind eine genaue Diagnose und eine individuell abgestimmte Therapie wichtig, um einen optimalen Behandlungserfolg zu erreichen.